Eine wichtige mathematische Frage lautet: Wann ist ein Produkt (\(x\cdot{y}\)) gleich Null? Die Antwort ist ebenso einfach wie wichtig: Ein Produkt ist dann gleich Null, wenn einer der beiden Faktoren Null ist (\(x=0\) oder \(y=0\)). Zum besseren Verständnis kann man sich zwei Zahlen überlegen, die multipliziert Null ergeben sollen. Es fällt schnell auf, dass bspw. \(3\cdot2\ne0\), aber \(0\cdot2=0\) oder \(3\cdot0=0\).
Mit Hilfe dieses wichtigen Satzes lassen sich viele Gleichungen sehr einfach lösen, sofern man den linken Term der Gleichung durch ein Produkt darstellen kann. Meistens - hauptsächlich bei ganzrationalen Funktionen - wird die Variable ausgeklammert, daher beschränke ich mich hier auch auf dieses Verfahren. Theoretisch kann man aber auch ganze Terme ausklammern und so ein Produkt herstellen. Wir berechnen vorerst ein einfaches Beispiel:
Wie man sieht ergibt sich die Lösung nach dem Ausklammern sofort, weshalb man dieses Verfahren wann immer möglich anwenden sollte. Das Ausklammern einer Variablen ist immer dann möglich, wenn jeder Summand mindestens ein \(x\) enthält, oder einfacher gesagt: "Wenn man keine Zahl hat". Ausklammern macht natürlich nur dann Sinn, wenn die Gleichung auch gleich Null ist, ansonsten greift oben genannter Satz nicht.
Manchmal kann man \(x\) auch mehrmals, oder besser direkt \(x^2\), \(x^3\), \(x^4\) usw. ausklammern.
Zusammenfassung x-Ausklammern
➤ das Ausklammern wird immer dann benötigt, wenn die vorliegende Gleichung in jedem Summanden ein \(x\), bzw. keine Zahl enthält.
➤ nach dem Ausklammern setzt man die einzelnen Faktoren gleich Null und muss ggf. die rechte Gleichung weiter auflösen.
➤ eine Lösung beim Ausklammern ist immer \(x=0\)
➤ der kleinste Exponent von \(x\) entscheidet, wieviele \(x\) man ausklammern kann.
➤ du solltest immer ausklammern, wenn es geht. Ein leichteres Verfahren gibt es nicht!