In einem rechtwinkligen Dreieck nennt man die Seite gegenüber dem rechten Winkel Hypotenuse und die beiden Seiten am rechten Winkel Katheten. Die trigonometrischen Formeln stellen Beziehungen zwischen den Seitenlängen und den Winkeln des rechtwinkligen Dreiecks auf, so sagt etwa der Sinus, dass das Verhältnis zwischen Gegenkathete und Hypotenuse stets gleich ist (und zwar gleich dem Sinus des zugehörigen Winkels, siehe Bild). Hierbei bedeutet Gegenkathete, dass die Kathete gegenüber dem betrachteten Winkel gemeint ist (man nennt die andere Kathete dann Ankathete, denn sie liegt an dem betrachteten Winkel).
Dass besagte Verhältnisse in einem rechtwinkligen Dreieck stets gleich sind, erkennt man schnell beispielsweise am Tangens: Dazu stellen wir uns einen Skilift vor, der unter einem gewissen Winkel einen Berg hinaufführt. Nehmen wir an, wir würden unter diesem Anstiegswinkel auf zehn waagerechten Metern zwei Meter an Höhe gewinnen. Somit wäre der Tangens des Anstiegswinkel \(tan(\alpha)=\frac2{10}=\frac15\). Sofern der Anstiegswinkel des Lifts unverändert bliebe, würden wir dann natürlich auf zum Beispiel 20 waagerechte Meter vier Meter Höhe gewinnen - das Verhältnis bleibt gleich: \(\tan(\alpha)=\frac4{20}=\frac15\). Prinzipiell verhalten sich Gegen- und Ankathete proportional (doppelt so weit waagerecht, doppelt so hoch), das Verhältnis von Gegenkathete zu Ankathete ist also konstant (es ist übrigens die Steigung der zugehörigen linearen Funktion - hier \(m=\frac15\)). Analog lassen sich auch Beziehungen zwischen Hypotenuse und Gegen- (Sinus), bzw. zwischen Hypotenuse und Ankathete (Kosinus) herleiten.