Immer, wenn Mathematiker eine Rechnung mit ihren bekannten Zahlen nicht lösen können, führen sie einfach neue Zahlen ein.
Nach den positiven ganzen Zahlen wurden so zum Beispiel negative Zahlen eingeführt (da man \(1-2\) nicht lösen konnte), rationale Zahlen eingeführt (da man \(1\div2\) nicht lösen konnte) oder irrationale Zahlen eingeführt (da man \(x^2=2\) nicht lösen konnte).
Ähnlich verhielt es sich bei der Lösung von \(x^2=-1\). Erst hielt man diese Gleichung lange für unlösbar, schließlich aber führte man die komplexen Zahlen, bzw. \(i=\sqrt{-1}\) ein.
Mit \(i\) lassen sich bereits alle negativen Wurzeln berechnen.
Noch lassen sich aber nicht alle ganzrationalen Gleichungen lösen, denn diese haben nicht immer reine Wurzeln als Lösung.
Möchten wir also komplexe Zahlen einführen, um alle ganzrationalen Gleichungen lösen zu können, dann sollten diese die Form \(c=a+b\cdot{i}\) haben. Und genau so sind komplexe Zahlen definiert:
Und wo liegen diese neuen, komplexen Zahlen auf dem Zahlenstrahl?
Jede reele Zahl des Zahlenstrahls hat unendlich viele komplexe Partner, da man den Imaginärteil ja jeweils beliebig wählen kann. Zeichnete man all diese Partner, so müsste man durch jede reele Zahl eine neue Achse zeichnen, auf der die verschiedenen Imaginärteile liegen - es entsteht eine Zahlenebene.