Mit Hilfe einer Vierfeldertafel lassen sich die Wahrscheinlichkeiten von zweistufigen Zufallsversuchen übersichtlich darstellen.
Hinweis: Du solltest für dieses Kapitel bereits das Kapitel "Bedingte Wahrscheinlichkeiten" gelesen haben!
Mit Hilfe einer Vierfeldertafel lassen sich die Wahrscheinlichkeiten von zweistufigen Zufallsversuchen übersichtlich darstellen.
Hinweis: Du solltest für dieses Kapitel bereits das Kapitel "Bedingte Wahrscheinlichkeiten" gelesen haben!
Am besten erstellt man eine Vierfeldertafel gleichzeitig mit den beiden zugehörigen Baumdiagrammen, denn dort befinden sich alle Wahrscheinlichkeiten der Vierfeldertafel.
Hat man also zu einer Aufgabe bereits beide Bäume erstellt, so lassen sich die für die Vierfeldertafel benötigten Wahrscheinlichkeiten einfach übertragen.
Die Grundwahrscheinlichkeiten \(p(A)\) und \(p(B)\) stehen mitsamt ihrer jeweiligen Gegenwahrscheinlichkeit jeweils am ersten Ast. Da Wahrscheinlichkeit und Gegenwahrscheinlichkeit zusammen 100% ergeben, steht unten rechts in der Vierfeldertafel eine 1, bzw 100%.
Die vier Schnittwahrscheinlichkeiten befinden sich bei den Bäumen wie gewohnt hinter den Ästen, denke allerdings daran, dass die Wahrscheinlichkeiten je nach Baum in verschiedenen Reihenfolgen auftreten.
Die zugehörigen Schnittwahrscheinlichkeiten ergeben addiert wieder die Gesamtwahrscheinlichkeit eines Ereignisses, zum Beispiel ist \(p(A\cap{B})+p(A\cap{\overline{B}})=p(A)\). In der Vierfeldertafel ergibt die Summe der Schnittwahrscheinlichkeiten zeilen- und spaltenweise also die zugehörige Gesamtwahrscheinlichkeit.
Beachte, dass in der Vierfeldertafel KEINE bedingten Wahrscheinlichkeiten stehen - die in rot markierten Wahrscheinlichkeiten dürfen also nie in die Vierfeldertafel eingetragen werden.
Um zu sehen, wie viel einfacher das Erstellen einer Vierfeldertafel mit Hilfe der beiden Bäume ist, erstellen wir zum aus dem Kapitel "Bedingte Wahrscheinlichkeiten" bekannten Beispiel eine Vierfeldertafel.
Bei einer Umfrage zur Handynutzung sind 60% der Versuchsteilnehmer weiblich. Von den Frauen geben 90% an, mindestens einmal am Tag ein Handy zu nutzen. 14% aller Teilnehmer benutzen ihr Handy hingegen seltener.
Fertige zu diesem Zufallsversuch eine Vierfeldertafel an!
Aus dem Text können wir die Wahrscheinlichkeiten \(p(w)=60\%\) und \(p(\overline{H})=14\%\), sowie die schnell berechneten Gegenwahrscheinlichkeiten eintragen.
Und jetzt? Die letzte angegebene Wahrscheinlichkeit "90% der Frauen nutzen Handys" ist eine bedingte Wahrscheinlichkeit, die leider nicht in der Vierfeldertafel vorkommt!
Zwar könnten wir jetzt auch ohne Bäume weitere Wahrscheinlichkeiten berechnen, die wir dann in die Vierfeldertafel eintragen könnten (zB: \(p(w\cap{H})=p(w)\cdot{p}_w(H)=0,6\cdot0,9=0,54\)) jedoch ist es je nach Angaben im Text fast immer leichter, direkt die beiden Bäume als Hilfe mitzuerstellen. Darüberhinaus hat man so auch direkt alle bedingten Wahrscheinlichkeiten berechnet (die bei diesen Aufgabentypen ohnehin in Folgeaufgaben abgefragt werden).
Hier also die zugehörigen Baumdiagramme (bekannt aus dem Kapitel "Bedingte Wahrscheinlichkeit"). Es empfiehlt sich, die Wahrscheinlichkeiten in der Vierfeldertafel zu guter letzt noch einmal zu überprüfen: |
Die Wahrscheinlichkeiten von zweistufigen Zufallsversuchen lassen sich in einer Vierfeldertafel angeben.
Bedingte Wahrscheinlichkeiten kommen NICHT in der Vierfeldertafel vor. Falls diese im Text angegeben sind, sollte man vor der Vierfeldertafel zuerst die zugehörigen Baumdiagramme erstellen.
Die Summe von je zwei Schnittwahrscheinlichkeiten ergibt zeilen- und spaltenweise immer die zugehörige Gesamtwahrscheinlichkeit des Ereignisses.
Die Summe der Wahrscheinlichkeiten eines Ereignisses ergibt 100%, weshalb bei Vierfeldertafeln unten rechts immer eine 1 steht.
© Christian Wenning
Was ist das KeinPlanPrinzip?